Die Isla Lombardo war die erste Insel, auf der die vom Festland her kommenden Siedler Städte errichteten. Weite Teile sind von Sümpfen bedeckt, zwischen denen sich Felsplateaus wie Inseln dutzende von Metern in die Höhe strecken. Von der Sicherheit dieser Plateaus aus beherrscht die Familie Lombardo seit Generationen die Insel. Dazwischen liegen verstreut Dörfer deren Bewohner den wertvollen Torf der Sümpfe abbauen. Sie leben in ständiger Angst vor den Rwang-Stämmen, welche bis heute in der Tiefe der Moore die Herren ihres eigenen Schicksals sind. Dank ihnen und den vielen Basilisken, Alligatoren und anderen wilden Tieren welche die Flüsse und Mangrovenwälder unsicher machen, ist die Isla Lombardo auch heute noch abseits der sicheren Küstenstraßen eine weitgehend ungezähmte, gefährliche Insel.
Nuevo Tortuga
Obgleich das Hauptquartier der insulanischen Handelsmarine in Port Torneo liegt, ist Nuevo Tortuga das wahre Herz des Handels auf den Inselreiche. In keiner anderen Stadt gibt es mehr Niederlassungen, Kontore und Lagerhäuser von Händlern als hier. Dies ist zum einen der Lage nahe der großen Handelsrouten zwischen den Inselreichen und Whenua geschuldet. Zum anderen sind die Hafenzölle und Warensteuern nirgendwo niedriger als hier, ist der Stadtrat doch fast ausschließlich von Oberhäuptern reicher Händlerclans besetzt.
Die Stadt ist unter Piraten und Schmugglern berühmt und berüchtigt für die hiesige Chancenreichheit und ihre Gnadelosigkeit. Wem es gelingt Nuevo Tortuga mit reicher Beute anzulaufen der hat meist ausgesorgt, aber wen die Häscher der Obrigkeit erwischen der baumelt noch am gleichen Tag vom Galgen.
Port Berci
Jedes Haus in Port Berci scheint ein Stein im Mosaik der Wehmut der Stadt zu sein. Vor Jahrzehnten sah es so aus, als ob der Hafen zum wichtigsten der Isla Lombardo, wenn nicht sogar der Inselreiche werden könnte. Doch die Bewohner der Stadt konnten nicht mit der Ruchlosigkeit und dem Ehrgeiz Nuevo Tortugas mithalten, und Port Berci blieb verhältnismäßig klein. Viele Gebäude der Innenstadt gehören zu den Ältesten der Inselreiche, und die von Kletterpflanzen umrankten Gassen weisen vielerorts eine rustikale Schöhnheit auf. Doch über allem liegt auch eine Atmosphäre der Nostalgie und des Bedauerns über verpasste Chancen. Vielleicht liegt es daran, dass Port Berci nach Port Rocho die meisten bekannten Schriftsteller der Inselreiche hervor gebracht hat.
Lunia
Lunia ist der Stammsitz der Familie Lombardo, eine Festungsstadt auf der höchsten Felsnadel der Isla Lombardo. In den Felsspalten rings um die Festungsanlage liegen die Brutplätze der größten Hippogreifen-Kolonie der Inselreiche. Der Familie Lombardo ist es als einzigen gelungen, einen Bund mit den stolzen Kreaturen eingehen zu können. Ihre Greifenreiter sind zusammen mit den Plateaufestungen der Garant für ihre Herrschaft. Und beides sind Quellen des berühmten Hochmuts der Lombardos.
Port Zul
Port Zul liegt genau genommen hunderte Meter vor der Küste der Isla Lombardo. Dies ist allerdings nicht sofort ersichtlich, denn die Schilffelder, zwischen denen sich die Stadt erstreckt, reichen bis tief ins seichte Meer der Sichelbucht. Die meisten Gebäude der Stadt stehen auf hölzernen Stelzen, während die steinerne Fundamente der größten, wichtigsten Bauwerke tief in den schlammigen Boden reichen. So weit jenseits der Küste sind die Gewässer zu salzig für die Basilisken. Daher ist Port Zul einer der wenigen Orte, dessen Bewohner den Reichtum an Fischen und Krabben des Schilfmeeres ausbeuten können, ohne in ständiger Sorge vor einem Überfall durch die räuberischen Reptilien zu leben.
Zur Sommersonnenwende findet jedes Jahr ein großes Fest in Port Zul statt, bei dem hunderte im Vorfeld präparierte Fluglampions aus dem Schilfmeer rings um die Stadt steigen gelassen werden.